Der Maler und Bildhauer Leonardo Da Vinci erschuf ihre Schönheit.
Ausstellungen über sein Lebenswerk zeichnen ihn aber auch als Universalgenie aus.
Seitdem wir die Ausstellung in Milano und jetzt auch noch eine vergleichbare in Pratteln gesehen haben, ist Leonardo Da Vinci wieder einmal im Focus meines Ehemannes Primo. Prägend war vor 40 Jahren ein zufälliger Besuch im Museum in Vinci. Eine in Italien beheimatete Freundin von mir fuhr mit uns durch diesen Ort. Primo reagierte wie von einer Tarantel gestochen. Vinci? Leonardo Da Vinci?? Ja !
Sofort das Museum ansteuern, anhalten und den Wächter bitten, uns noch einzulassen. Es war kurz vor Mittag, Zeit für die italienische Siesta. Der Mann liess sich erweichen.
Noch heute sind wir ihm und Rina dankbar, dass der Blitzbesuch möglich war. Wir durften dort im grossen Ausstellungsraum mechanisch-technische Modelle aus Holz bewundern.
Die Erstlingseindrücke sitzen immer noch tief. Zusammen mit Lebensbeschreibungen von den damals berühmtesten Künstlern, die Giorgio Vasari (1511–1574) verfasste, weckten sie grosses Interesse. Vasari entdeckte in ihnen ein neuer Zeitgeist: Die Renaissance. Er beschrieb auch Leonardo da Vinci.
Aus diesen Darstellungen ging schon damals hervor, dass er ein genialer Tüftler sei. Von bedeutenden Auftraggebern mit aussergewöhnlichen Aufträgen betraut. Viele Bereiche umfassend, dem Schutz, aber auch dem Krieg dienend. Es erreichten ihn Aufträge von Kriegsführern für Geräte, Hebeinstrumente, kranartige Flaschenzüge, Zähnräder, Kettengetriebe und Kanonen. Aber auch für Spässe arbeitete er offenbar gern. Für Bankette in festlichem Rahmen soll er Dekorationen mit beweglichen Überraschungseffekten geschaffen haben.
In Pratteln haben wir ein Modell eines doppelwandigen Kriegsschiffes gesehen. Doppelwandig als Schutz, falls das Schiff unter Wasser kriegerisch beschädigt würde. Die Ausstellung beinhaltet eine grosse Zahl solcher Modelle. Präsentiert vom Museo di Leonardo da Vinci, Firenze, Italia.
In dieser Ausstellung berichtet ein Film anschaulich über Da Vincis Leichensezierungen mit der Erforschung des Blutkreislaufs, der Muskulatur und des Skeletts. Er entdeckte die inneren Organe, zeichnete sie virtuos und präzis. Es wird auch davon berichtet, dass Da Vinci lebenslang einen hölzernen Rucksack auf sich getragen habe. Ein Behälter mit den von ihm verfassten Codexblättern und unbeschriebenen Pergamenten.
Die Ausstellung ist 3-gliedrig: 1 Teil Modelle, 1 Teil Film mit Sitzplätzen, 1 Teil Malerei in guten, original grossen Reproduktionen.
Als feiner Spassfaktor empfanden wir die Installation, die das Brustbild von Mona Lisa trägt. Das Gesicht ist ausgeschnitten. Wer sich hinter dieses Gestell stellt und den eigenen Kopf im Loch platziert, kann sich fotografieren lassen. Sofern der persönliche Fotoapparat dabei ist. Für klein gewachsene Personen oder Kinder steht ein Tritt bereit. Es wurde an alles gedacht.
Zur Ausstellung gehört eine Bar und eine überdachte Terrasse, eingerichtet als Longue. Sehr angenehm.
Auch der Ausstellungsführer ist wertvoll. Klar formuliert. Nach Primo gut verständliche Erläuterungen. Er nannte diese Publikation als die für ihn die verständlichste in deutscher Sprache zu einer Ausstellung von Leonardo Da Vinci.
Die Ausstellung in Pratteln in der Galerie CB, Gallenweg 19, Pratteln
dauert noch bis 27.09.2015.
Später wird sie in Solothurn in der Rythalle, Baselstrasse 19 gezeigt.
Vom 10.11.2015–08.01.2016
www.davinciswiss.ch
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen