Donnerstag, 16. April 2015

Meine persönliche Briefmarke fand ihren Weg zurück

Zu meinem letztjährigen Geburtstag wurden mir persönlich gestaltete Briefmarken geschenkt. Die ganze Familie war an der Produktion beteiligt. Die Töchter, der Ehemann, der Schwiegersohn und die Enkelinnen. Alle stellten ein Sujet zur Verfügung, einige eine Foto, die andern ein extra dafür gemaltes Bild.
DIE POST – so der Name der Schweizerischen Post – ermöglicht es, mit dem Programm „WebStamp" persönliche Briefmarken herzustellen.
 
Letizia sammelte die Bilder und realisierte über das erwähnte Onlinetool einige Bogen Briefmarken zu den Tarifen Fr. 1.– für das Inland und Fr. 1.40 für Europa. Mit ihnen schmückte ich einen Teil der Weihnachts- und Neujahrspost.
 
Heute besitze ich nur noch 2 Exemplare, und diese hüte ich wie eine wertvolle Antiquität. Es sind 2 Stücke aus der Serie von Letizia, die eine Foto aus meiner Jugendzeit verwendete und sie mit der Zahl meines Alters, dem Text Grosy Grand-mère ici voilà und einer überragenden Königskrone gestaltete.
Ende Februar kam einer dieser Briefe als unzustellbar zurück. Er konnte unserem Freund Frank nicht zugestellt werden, weil er von Aachen weggezogen war. Die deutsche Post sandte deshalb den Umschlag in die Schweiz zurück. Und hier musste noch nach mir gefahndet werden. Ich war nachlässig gewesen, hatte keinen Absender auf den Umschlag gestempelt.
 
Da erwies sich der Code auf der Briefmarke als Wegweiser. Die zu ihr gehörende Auftragsnummer und Postleitzahl führten dann zu Letizia. Sie hatte die Briefmarken realisiert, ihr wurde der unzustellbare Brief zurückgegeben. Und sie schickte ihn sofort weiter zu mir, dass sich der Kreis der Reise schliesse und meine Glückwünsche an Franks neue Adresse nochmals starten konnten.
 
Als ich ihn über E-Mail informierte und nach der aktuellen Adresse fragte, schrieb er: „Das ist ja unvorstellbar. Ich wusste nicht, dass man bei Euch selber Briefmarken gestalten kann, finde es aber eine schöne Idee. Aber dass aufgrund dieser Marke dann ein absenderloser Brief zurückrecherchiert wurde, ist unglaublich.“
 
Ich sandte ihm den ursprünglichen Weihnachtsgruss, der in Aachen nicht zugestellt werden konnte im Umschlag der Schweizer Post, adressiert an Letizia. Und ich schob diesen auch noch in jenes Couvert, das Letizia für die Rücksendung zu mir benützt hatte.
 
Frank reagierte sofort, als die angekündigte Sendung eingetroffen war. Er antwortete auf die Glückwünsche. Und weiter schrieb er: „Und dann habe ich den von Dir beschriebenen Postweg nochmal schön gedanklich durch die einzelnen Umschläge nachvollziehen können. Das ist wirklich eine tolle Geschichte!!
Ich danke ganz herzlich dafür!“
 
Es ist eine perfekte Geschichte, empfinde ich. Sie zeigt, wie verantwortungsvoll die Institution Post in diesem Fall in Deutschland und in der Schweiz mit unseren Sendungen umgeht. Erst eine Unstimmigkeit aus ihrer Kundschaft zeigt dann die offensichtlich stets präsente Qualität auf.
 
Auch ich danke. Was wäre auch mein Leben ohne die Post?