Es sind 363 Geschichten, die in mein Blog-Archiv überführt und zum Teil
mit Fotos ergänzt worden sind. Alle erschienen einmal im Textatelier Hess von Biberstein,
und sind dort auch heute noch abrufbar. Sie ruhten zudem in meinem
Computer und auch in einem Ordner auf Papier. Bescheiden und still.
Seit
Ende Juli befinden sie sich als Ausstellungsgut in lichtvollen
Computer-Räumen. Nach Jahrgängen und Monaten geordnet. Zusätzlich auch
über Themenbereiche, die unter dem Titel Labels erreichbar sind. Die
meisten Geschichten sind in verschienen Rubriken zu finden, weil meine
Gedanken immer aus dem Zusammenfluss verschiedener Quellen entstanden
sind.
Diese Ausstellungsräume besuche ich jetzt spontan. Ich
lese diesen und jenen Text. Es sind meine "Kinder". Ich schaue sie an,
wie man ein Neugeborenes staunend betrachtet. Warum schreibe ich? So
dachte ich auch wieder einmal. Und nahm dann das
Heyne-Tierkreis-Taschenbuch für die astrologischen Zwillinge zur Hand.
Und wieder einmal staune ich, wie die Beschreibungen dieses Tierkreisabschnittes auf mich passen. Jedes Detail zur Symbolik der astrologischen Zwillinge trifft auf mich zu. André Barbault*, einer der ganz grossen Astrologen, geboren 1921, erklärt das luftige Element, nennt die prägenden Atmungsorgane. Ein
Austausch finde statt: durch die Ein- und Ausatmung, die Sprache, die
Hände, die Nerven, das Gehirn. Das Zeichen verkörpere alle Empfindungen
des vielseitigen Menschen in all seinen Kontakten mit der Umwelt, dem
unmittelbaren Austausch mit seiner Umgebung.
Mit dieser Veranlagung konnte ich meine Geschichten schreiben.
Mit dem Abschiedsblog vom 18.07.2015
wollte ich die Blog-Ära beenden. Als ein abgeschlossenes Werk. Da kam
ich aber nicht gut an. Man erwartet von mir, dass ich weiter schreibe.
Meine Töchter und auch einer der Brüder sprachen mich immer wieder in
diese Richtung an. Und auch aussenstehende Leserinnen oder Leser
äusserten sich zustimmend. Ein Freund unserer Familie schrieb "Dein Blog
ist eine riesige Zauberkiste". Ursula Hirsch, bildende Künstlerin, schrieb, nachdem sie Beiträge zur Expo Milano gelesen hatte:
Ich mag deinen Stil, leicht
staccato, viel Info und wenig schmückendes Beiwerk, nicht immer gleich
wertend oder sonstwie mit all zu persönlicher Note, einfach gut. Jupp,
ich war also in Milano.
Sie sinnierte zudem noch über unsere
2. Lebenshälfte und den dazugehörigen neuen Konzepten, solche, die uns
noch besser unterstützen als die bisherigen und solche, die einfach nur
uns gehören.
Und einer Bekannten, die mir unlängst am Telefon
viel Leid und Mühsal beschrieb, schickte ich den Link zu meinen Texten
und lud sie zum Lesen ein. Nach 3 Tagen rief sie mich an. Sie könne
nicht mehr aufhören. Die Geschichten seien sooo spannend und würden ihr
helfen, die Zuversicht nicht zu verlieren.
Und dann staunte ich
auch über mich selbst. Als ich das Werk als vollendet ansah und
zurücklehnen wollte, spürte ich ständig schriftdeutsche Sätze in mir
aufsteigen. Solcherart, wie sie mir jeweils zugekommen sind, wenn ich
nach einem Thema ausschaute und dann plötzlich wusste: Das ist es. Damit
könne ich etwas anfangen. Darauf hatten meine Töchter nur gewartet.
Also: Ich bin wieder da! Nicht jeder Tag wird eine neue Geschichte aufrollen. Aber nach und nach werden sich neue im Archiv einfinden. Alle gespeicherten Texte sind jederzeit abrufbar. Lesestoff für manche Stunde.
Fantasie wird gewiss auch Popi
beisteuern. Der gestrickte Kerl ist bereits 45-jährig und in unserer
Familie eine Autorität. Um ihn ranken sich allerlei Geschichten. Auf
seine Art ist er eine moralische Figur und doch auch ein lustiger Kerl.
*Das
Heyne-Tierkreis-Taschenbuch (erschienen 1961) besitze ich seit
Jahrzehnten. Sein Inhalt gab mir in den 70-er-Jahren den Schub, mich mit
der Astrologie anzufreunden. Dank ihr habe ich verstehen gelernt, wie
verschieden wir Menschen sind. Und weiter habe ich die Anlagen und
Talente in meinem Mann und den Töchtern verstehen und mehr schätzen
gelernt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen