Mittwoch, 9. Mai 2007

Als der Regen auf die Dächer trommelte, wichen die Sorgen

Auch in Zürich hat es nun geregnet. Am ersten Tag nach der Trockenperiode als feiner Sprühregen, später dann stärker. So, wie wir es gewohnt sind. Wir schmeckten den Regen. Die Erde gab sofort eine Duft-Resonanz. Den feuchten Erdgeruch, frisch und moderig zugleich. Und von den Wetterprognosen wussten wir, dass es nun in der ganzen Schweiz regnete. Erleichterung. Aufatmen. Am liebsten hätte ich in diesem Augenblick mit andern zusammen gesungen.

Da machte es gar nichts mehr aus, dass jetzt die schönsten Blüten nass wurden und auch die Rosen am Torbogen viele ihrer Blätter verloren haben. Wir waren einfach zufrieden, dass der Erde wieder Wasser geschenkt worden ist. Und dass wir wieder freier atmen konnten.

Tage und Wochen zuvor konnten wir ja den Frühling feiern, die Bäume im Blust bewundern, ihre Aromen einatmen und verstehen, warum ein klassisches Brautkleid weiss und mit Spitzen versehen sein muss. Wie der Frühling. Unberührt, rein und schön.

Es wurde uns bewusst, wie machtlos wir wären, wenn das Wasser nicht mehr über unsere Dächer und Felder rieselte. Da könnten wir gar nichts ausrichten. Wir nahmen wieder einmal wahr, dass wir nur Teil der Natur und nicht ihre Gebieter sind.

Erstaunlich: Ich hörte bis jetzt niemanden, der sich beklagt hätte, dass die Temperaturen gesunken und das Klima feucht und der Himmel grau geworden sind. Hoffentlich hält die Zufriedenheit lange an.

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